Tonnen legen

auf Regattabahnen des DBYC

 

Die folgende Anleitung könnt Ihr hier → auch als pdf downloaden

Vorbereitung

 

  • Tonnen (ohne Startlinientonne) liegen entweder im Sailshed und/oder im Raum neben dem Classroom (hinter der Werkstatt), Schlüssel im Committee-Raum.
  • Tonnen müssen aufgepumpt sein (Kompressor in der Werkstatt).
  • Startlinientonne (rotes Festmachertonne mit roter Flagge) sowie Anmeldetonne (Festmachertonne mit grüner Flagge) stehen in der Wassergarage an der westlichen Seite (gegenüber Eingang), ebenso sind dort die Leinen und die Gewichte.
  • Jede Tonne braucht zwei Gewichte, damit sie nicht vertreibt und aufrecht steht: ein Grundgewicht und ein Kontergewicht

 

  • Verbindungsleinen zu den Grundgewichten und den Kontergewichten müssen exakt und sicher befestigt sein, damit sie nicht verschwinden – gemeinsam mit den Gewichten – oder versenkt werden. Es sollten an den Leinen bereits Karabinerhaken zur Befestigung vorhanden sein.

Knoten unbedingt kontrollieren!

Ordentlicher Palstek oder auch 2 oder 3 halbe Schläge – keine tibetanischen Verzweiflungsknoten, sonst droht Leinen- und Gewichtsverlust.

Jedes Mal kontrollieren, ob die Knoten in Ordnung sind!

Beim Legen der Tonne auf ausreichende Länge der Leine des Grundgewichts achten, damit die Tonne nicht vertreibt. Wir sind berühmt dafür, dass dies gelegentlich geschieht. Wir müssen uns bessern.

Die Leine muss so lang sein, dass das Grundgewicht auch noch im Schlamm versinken kann. Lieber zu lang als zu kurz!

Normalerweise müssten an jeder Leine in Meterabständen bereits Schlaufen sein, in die man die Karabinerhaken einhängen kann ! Sonst eben – einen sicheren Knoten binden.

 

Auslegen

 

Nötig sind zwei Boote, jeweils besetzt mit zwei Personen, eines für die Startlinie und die Tonne 3, oder – sofern Tor – die Tonnen 3 und 4 sowie die Anmeldetonne, das andere für die Tonnen 1 und 2, eventuell auch noch eine weitere Hilfstonne, wenn bei der Tonne 1 noch eine weitere Tonne ausgelegt wird, um das Gewühle an der Luv-Tonne (Tonne 1) zu minimieren.

Die Wettfahrtleitung bestimmt den Kurs und damit die Lage der Tonnen, als Dreieckskurs, eventuell mit Hilfstonne bei der Luv-Tonne, eventuell mit Tor bei Tonne 3 (vgl. Skizze), oder als Up- and Down-Kurs:

 

 

 

 

Bei Up- and Down-Kursen entfällt die Tonne 2

Dementsprechend brauchen wir für den Dreieckskurs auf dem einen Boot

  • die Starttonne
  • die Anmeldetonne
  • die Lee(3)-Tonne oder Tonnen (3 und 4) bei einem Tor

auf dem anderen Boot

  • die Tonne 1 (Luv-Tonne)
  • die Hilfstonne nahe (ca. 25 m) der Luv-Tonne
  • die Tonne 2, (nur bei Dreiecks-Kursen) auch Wingmark oder Halsetonne genannt

Bei Up- and Down-Kursen entsprechend weniger Tonnen

Keine Tonne ins Fahrwasser legen!

 

Ablauf Schritt für Schritt

 

  • Das Startboot legt sich in Position, die Tonnenleger folgen.
  • Jeder Tonnenleger hat wie das Startboot ein Funkgerät zu Kommunikation – natürlich angeschaltet und so positioniert, dass man es auch hört, insbesondere bei Wind.
  • Das Startboot bringt einen Heckanker aus, damit es nicht wie ein Lämmerschwanz hin- und herschwingt, der Tonnenleger mit der Starttonne unterstützt dabei, wenn nötig.
  • Liegt das Startboot, bringt dieser Tonnenleger die Anmeldetonne aus (Gewichte nicht vergessen, sollte keine Flagge vorhanden sein, reicht natürlich ein Gewicht). Die Anmeldetonne liegt immer rechts (steuerbord) vom Startboot.
  • Liegt das Startboot in seiner richtigen Position, fährt der Tonnenleger mit der Luv‑Tonne (Tonne 1) genau in Windrichtung, gegen den Wind natürlich, los, bis das Startboot ihm sagt, er solle die Tonne 1 legen (Achtung: Knoten sicher, genügend Leine, Kontergewicht, steht die Tonne ?)
  • Sodann legt er, wenn die Wettfahrtleitung dies wünscht, im rechten Winkel zur Windrichtung, von der Luv-Tonne aus gesehen – je nachdem, ob es sich um einen Backbord- oder um einen Steuerbord-Kurs handelt – die Hilfstonne ca. 25 m entfernt von der Tonne 1, und zwar im rechten Winkel zur Windrichtung, querab zur Tonne 1.
  • Bei Dreieckskurs nunmehr Tonne 2 legen, so dass ein gleichschenkliges Dreieck entsteht, gebildet aus Tonne 1, 2 und 3.

 

Bei Up- an Down-Kurs war es das für diesen Tonnenleger.

 

Auslegen der Startlinie

 

Der Tonnenleger mit der Starttonne legt diese möglichst genau im rechten Winkel zum Wind immer links (backbord) vom Startboot.

Bitte unbedingt auf die korrekte Lage achten, weil sonst eine Seite der Startlinie unter Umständen extrem bevorzugt ist.

Wenn die Starttonne bis zu 5° nach Luv liegt, macht das nichts, dann entsteht wenigstens kein Gewühle am Startboot. Der leichte Vorteil an der Starttonne ist eher gewünscht.

Bei viel Wind ist die Abdrift des Tonnenlegers zu beachten, durch etwas Vorhalten berücksichtigen.

Am besten ist ein Zusammenspiel des Tonnenlegers mit dem Wettfahrtleiter auf dem Startschiff. Dieser zeigt die Richtung an, in welche der Tonnenleger zu fahren hat, zeigt mit dem Daumen nach unten oder sagt über’s Funkgerät, wann die Tonne gelegt werden soll (Abdrift beachten).

(wiederum: Knoten, Tiefe, genug Leine, Kontergewicht, steht die Tonne?)

 

Länge der Startlinie

 

Faustregel: Anzahl der startenden Boote x Bootslänge x 2 (Beispiel: 10 Zugvögel starten, also 5,80 m x 10 x 2 = 116 m)

Auch hier gilt: lieber zu lang als zu kurz

Danach legt der Tonnenleger nach Anweisung der Wettfahrtleitung entweder die Lee-Tonne (Tonne 3) oder das Lee-Tor (Tonnen 3 und 4) aus.

Beim Tor müssen die Tonnen exakt im rechten Winkel zur Linie Mitte – Startlinie – Tonne 1 liegen, damit keine Seite bevorzugt ist.

Sollte sich der Wind während der Wettfahrt stark ändern, kann es sein, dass eine neue Tonne (meist die Luv-Tonne) ausgelegt und die alte Tonne weggenommen werden muss.
Das ist aber nur möglich und zulässig, wenn noch kein Boot die davorliegende Tonne, meist die Lee-Tonne, passiert hat.

Beim Startvorgang selbst befindet sich das Boot, das die Starttonne gelegt hat, links (backbord) von der Starttonne und beobachtet, ob innerhalb der 1-Minute-Regelung ein Boot mit einem Teil seines Schiffs die Startlinie überschreitet. Ggfls. schreibt er dieses Boot auf mit der Segelnummer und teilt dies sofort der Wettfahrtleitung mit, damit diese ein Einzelrückrufsignal (Ton plus Flagge) geben kann.

Häufig legt sich das Startboot auch in die Mitte des Kurses. Die Startlinie ist dann zugleich die Ziellinie. Die Lee-Tonne bzw. das Tor sind dann nach Anweisung der Wettfahrtleitung eben in Lee der Startlinie zu legen.

 

Nach der Regatta

 

  • Tonnen aufnehmen, vorher im Wasser Gewichte und Leinen vom Schlamm reinigen
  • Leinen sorgfältig aufschießen
  • Tonnen, Gewichte und Leinen an den richtigen Platz zurückbringen, nicht im Boot lassen
  • die großen, aufgeblasenen Tonnen: Luft raus und wieder an ihren richtigen Platz

 

Handle so, wie Du wünschst, die Sachen beim nächsten Mal vorzufinden.

Viel Spaß!

Frank Judis